Keiner betreibt Umweltaktivismus so ansprechend wie der Künstler Olafur Eliasson und sein Studio. Er lässt seine Besucher eins werden mit ihrer Umwelt und zeigt mit seiner Kunst, wie schön das Zusammenspiel verschiedener Elemente in einem System sein kann.
"Escaped light landscape" im Kunsthaus Zürich
Zeitgenössische Kunst, soziales Engagement und Architektur - die Vielfalt von Olafur Eliassons Tätigkeiten ist gross. Was seine Stücke vereint ist die Wechselbeziehung von Menschen und Umwelt. Die Veränderung des Blickwinkels oder Elemente wie Licht oder Wasser ergeben immer wieder neue Konstellationen.
"Din blinde passager" im Tate Modern
Seinen Installationen, kann man kaum unberührt davonkommen. Es lohnt sich zu verweilen, neue Blickwinkeln einzunehmen und dessen Magie wirken zu lassen. Ein Beispiel davon ist "Din blinde passager" / dein blinder Passagier, zuletzt im Tate Modern ausgestellt. Als Besucher läuft man durch einen mit Nebel gefüllten Raum, welcher mit Farben beleuchtet wird. Man sieht kaum bis zu seinen eigenen Füssen, verliert die Orientierung und kann sich so komplett in Farbe getunkt dem Erlebnis widmen.
"Symbiotic Seeing" im Kunsthaus Zürich
Eine ähnlich faszinierende Nebelinstallation gab es anfangs dieses Jahres im Kunsthaus Zürich. «Symbiotic Seeing» wurde von Olafur Eliasson und seinem Studio dediziert für die Ausstellung geschaffen. Diesmal wird nicht der komplette Raum, sondern nur eine Schicht des Nebels belichtet. Daraus entsteht das Gefühl, unter einer Decke aus verschiedenen, ineinander fliessenden Flüssigkeiten zu stehen.
"Stardust Particle" im Tate Modern, "Algae Window" im Kunsthaus Zürich
Licht, Farben, Physik und Naturerscheinungen sind ein essentieller Bestandteil von Eliassons Werken. So konnte im Tate Modern auch ein Regenbogenwasserfall bestaunt werden. Klingt zu künstlich um schön zu sein, war aber bezaubernd, beruhigend und man könnte dem farbigen Wasserspiel wohl stundenlang zuschauen. Oft spielen verschiedene Kaleidoskope, Spiegel- und Glasskulpturen mit dem Betrachter und dessen Wahrnehmung oder projizieren Farben und Muster an die Wände.
Licht steht auch bei seinem sozialen Engagement im Zentrum. Olafur Eliassons Solarlampen spenden weltweit nachhaltiges Licht.
Basaltfelsen in Vik und Harpa in Reykjavik
Im Bereich Architektur ist vor allem das Konzerthaus Harpa in Reykjavik hervorzuheben. Olafur Eliasson hat sich für dessen Fassade von den Basaltfelsen in Island inspirieren lassen. Das Gebäude sticht heraus aus seiner Umgebung und lässt sich bei Tag und Nacht von zwei verschiedenen Seiten erleben.
Lichtinstallation bei der Fondation Louis Vuitton
Auch die Fondation Louis Vuitton, ein Gebäude von Frank Gehry, hat der Künstler mit einer Lichtinstallation erweitert. Auf der Terrasse erleuchten gelbe Säulen und Spiegel unter dem Namen «Inside the Horizon» die Umgebung.
Doch nun genug umschrieben, denn einige Werke wie «Big Bang Fountain» können kaum gut genug in Worte gefasst werden. Das Schaffen von Olafur Eliasson selbst zu besuchen lohnt sich, schreibt Schreiber.
Wer nicht nach draussen möchte kann auf Netflix in der zweiten «Abstract» Serie mehr, aber nicht alles erfahren.
1967 in Kopenhagen geboren
verbrachte viel Zeit in Island, von wo seine Eltern stammen
studierte Kunst in Dänemark
hat sein Studio seit über zwanzig Jahren in Berlin
ist UN Ambassador für Klimaschutz und die Sustainable Development Goals
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